„CiMe – Integration von Bürgermedien in die tägliche Jugendarbeit, um Jugendliche mit weniger Chancen in der digitalen Bürgerschaft zu stärken“
Die jüngsten politischen Tendenzen in Europa zeigen, wie wichtig die Medien für das Leben einer Gemeinschaften sind. Einer der ersten Schritte der nationalistischen Regierungen in Ungarn oder in Polen war die Übernahme der öffentlichen Medien. Probleme wie Fake News, Desinformation und Manipulation in den Medien werden immer mehr zur Regel. Die Menschen sind zwar online, aber mangelnde Fähigkeiten und mangelndes Verständnis hindern viele von ihnen daran, die zur Verfügung stehenden Ressourcen richtig zu nutzen und – was am wichtigsten ist – sich aktiv an der digitalen Bürgerschaft zu beteiligen.
Alle Bürger*innen sollten in der Lage sein, digitale Medien zu nutzen, zu verstehen, zu analysieren und zu erstellen. Deshalb wird die Entwicklung und Anwendung von Bürgermedien das Hauptthema dieses Projekts mit dem Namen “CiMe – Integration von Bürgermedien in die tägliche Jugendarbeit, um Jugendliche mit weniger Chancen in der digitalen Bürgerschaft zu stärken” sein. Es besteht ein großer Bedarf, dass alle jungen Menschen, insbesondere diejenigen mit weniger Chancen, aktiv in die Erstellung von Inhalten und den reflektierten Konsum digitaler Medien einbezogen werden. Dies kann nur durch die Verbesserung ihrer digitalen Fähigkeiten und die Bereitstellung von Werkzeugen und Methoden für Jugendbetreuer*innen erreicht werden, welche als Interessenvertreter*innen fungieren werden.
Die Hauptzielgruppe sind Jugendorganisationen und Jugendbetreuer*innen. CiMe konzentriert sich auf die Entwicklung ihrer Kompetenzen, Fähigkeiten und Kenntnisse, sowohl in der politischen Bildung als auch in der Medienkompetenz. CiMe steigert das Wissen und die Fähigkeiten von Jugendbetreuer*innen und wird Einfluss auf junge Menschen haben, die die zweite Hauptzielgruppe bilden.
Das CiMe-Projekt basiert auf dem Leitgedanken, die Chancen der modernen Medien zu nutzen, um ihre Gefahren zu bekämpfen, und wird folgende Ergebnisse hervorbringen:
- e-Tutorials
Die Erstellung von Video-Tutorials mit crossmedialen Möglichkeiten zur Unterstützung der Ausbildungsmethodik von Jugendbetreuer*innen - Lernmanagementsystem und Bewertung
Eine Online-Plattform, die Jugendbetreuer*innen Wissen, Ideen und Material zu Medienkompetenz, -erziehung und -orientierung bietet, mit Schwerpunkt auf Werkzeugen für bürgermediales Arbeiten - Pädagogisches Bürgermedien-Magazin
Ein Online-Magazin, das von Jugendlichen für Jugendliche unter der Leitung von Jugendbetreuer*innenn erstellt wird. Es nutzt moderne Medien als Mittel, um ansprechende Inhalte zu erstellen und junge Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund zu Themen der digitalen und aktiven Bürgerschaft miteinander zu verbinden.
Digitale Medien in Form von sozialen Medien und all ihren Gefahren – Fehlinformationen, Fake News, Hassreden – sind eine unausweichliche Tatsache. Um die offensichtlichen Vorteile der digitalen Medien und ihre Chancen zu nutzen – wie freier Zugang zu Informationen, leichtere Beteiligung an politischen Prozessen und Entscheidungsfindungen, Vernetzung und Organisierung, Berichterstattung über lokale Themen – zu nutzen, müssen die Menschen die notwendigen Kompetenzen als digitale Bürger*innen erwerben. Mit jahrzehntelanger Erfahrung im Schaffen respektvoller und wertschätzender Medienumgebungen sind Bürgermedien ein großartiges Instrument, um alle Menschen in die Chancen von morgen einzubeziehen. Daher zielt das CiMe-Projekt darauf ab, junge Menschen zu erreichen, indem es die Möglichkeiten der digitalen Medien, die Erfahrungen und bewährten Verfahren sicherer Bürgermedienumgebungen und -konzepte nutzt, um das Konzept von aktiven, selbstbewussten, kompetenten und verantwortungsvollen digitalen Bürger*innen und zu unterstützen. Basierend auf den Kompetenzen der Partner wird das Projekt einen innovativen Einsatz digitaler Medien in der Jugendarbeit ermöglichen.
Das Projekt wird durchgeführt vom Offener TV-Kanal Bielefeld e.V. in enger Zusammenarbeit mit dem Bennohaus und weiteren Organisationen aus Spanien (CEMU – Asociación Muchachos Ciudadescuelas de Formación Sociocultural), Rumänien (T4E – Asociatia TEAM 4 Excellence), Ungarn (ICRP- KULTURALIS KAPCSOLATOKERT ALAPITVANY).
Ein Projekt im Rahmen des „ERASMUS+“-Programms der Europäischen Union

Die CiMe-Projektpartner trafen sich am 19. Oktober in Madrid, um die Ergebnisse einer Umfrage unter europäischen Jugendlichen zum Thema Medienkompetenz zu besprechen
Am 19. Oktober trafen sich Vertreter der fünf Partnerorganisationen des CiMe-Projekts zum ersten Mal persönlich in der CiudadEscuela Muchachos (CEMU) in Spanien. Hauptziel des Treffens war es, die Ergebnisse einer Umfrage unter jungen Menschen aus vier europäischen Ländern vorzustellen, mit der das Niveau ihrer Medienkompetenz ermittelt werden sollte. CiMe steht für “Integrating Citizen Media into daily Youth Work for empowering Youths with Fewer Opportunities in Digital Citizenship” (Integration von Bürgermedien in die tägliche Jugendarbeit zur Befähigung von Jugendlichen mit weniger Möglichkeiten zur digitalen Bürgerbeteiligung) und konzentriert sich auf die Entwicklung und Anwendung von Bürgermedien. Daher war der erste Schritt in diesem Prozess die Bewertung unserer Forschungshypothese. Wir glauben, dass es für alle jungen Menschen, insbesondere für die benachteiligten, ein großes Bedürfnis gibt, sich aktiv an der Erstellung von Inhalten und dem reflektierten Konsum digitaler Medien zu beteiligen. Wir glauben, dass dies nur durch die Verbesserung ihrer digitalen Fähigkeiten und die Bereitstellung von Werkzeugen und Methoden für Jugendbetreuer erreicht werden kann, die als Interessenvertreter fungieren werden. Doch zunächst musste verstanden werden, was der Ausgangspunkt für ihren Lernprozess ist.
Aaron Scheer vom Kanal 21 präsentierte die Ergebnisse des Surveys.
Die Umfrage umfasste 54 Fragen, die in fünf Wissensbereiche rund um Medienkompetenz und das digitale Umfeld unterteilt waren. Die meisten Teilnehmer an der Umfrage waren Schüler und Studenten (39 %), und fast 25 % der Befragten waren Berufstätige. Nachdem wir mehr als 230 Antworten von Jugendlichen zwischen 13 und 29 Jahren aus Deutschland, Ungarn, Rumänien und Spanien gesammelt hatten, kamen wir zu dem Schluss, dass junge Menschen soziale Medien in erster Linie zur Unterhaltung (75 %) und dann für andere Zwecke nutzen, z. B. um Informationen und Nachrichten zu erhalten (55 %), um Kontakte zu knüpfen (54 %), neue Dinge zu lernen und ihre Meinung öffentlich zu äußern (30 %).
Aus der Umfrage geht hervor, dass Smartphones die beliebtesten Mediengeräte dieser jungen Menschen sind (96 %), gefolgt von Computern (70 %). Fast die Hälfte der Befragten zieht soziale Medien allen anderen digitalen Medien und Massenmedien vor, und mehr als die Hälfte dieser jungen Menschen postet und teilt bis zu fünf Mal am Tag Dinge in sozialen Medien.
Die Partner arbeiteten während des Treffens intensiv daran, die verschiedenen Phasen des Projekts voranzutreiben. Einige der erwarteten intellektuellen Ergebnisse sind die Produktion von Video-Tutorials für Jugendliche zum Thema Bürgermedien und Medienkompetenz, der Aufbau einer virtuellen Plattform für die Unterrichtung von Jugendarbeitern über Medienkompetenz und die Erstellung eines digitalen Medienmagazins, in dem Jugendliche aus diesen vier Ländern Geschichten, Ideen und Bildungsmaterialien für die Entwicklung der Bürgermedien in der Gesellschaft in Europa veröffentlichen, diskutieren und austauschen können. Sie vereinbarten auch, dass das geplante Jugend-Medien-Training für dieses Projekt im April nächsten Jahres in Rumänien stattfinden wird.
CIME – LTTA JUGENDARBEITENDENSCHULUNG IN BUDAPEST
Vom 28. August bis 3. September 2022 veranstaltete das CiMe Projekt, unter der Leitung von Kanal 21, in Budapest, die zum Projekt gehörende “Learning-Teaching-Training-Activity” im schönen Budapest an der Donau. Die Jugendbetreuenden der beteiligten Projekte aus Spanien, Rumänien, Deutschland und Ungarn schickten Teilenehmende um die bis dahin entstandenen Projektergebnisse in Workshops zu testen und Lernmaterialien weiter zu entwickeln.
Dazu gehörte außerdem auch der gemeinsame Austausch über Mediensysteme in Ungarn in der Universität und ein kulturelles Rahmenprogramm in der wunderschönen Stadt Budapest.
Die filmische Dokumentation erklärt auch gut worum es beim Projekt geht und zeigt die gute Stimmung der Teilnehmenden.
CIME – Citizen Media – Jugendbetreuer Training – Budapest 2022
Im August 2022 organisierte das CiMe – Citizen Media Project unter der Leitung von Kanal 21 ein Treffen in Budapest für Jugendbetreuer, um die im Rahmen des von Erasmus+ kofinanzierten Projekts erstellten Unterrichtsmaterialien weiterzuentwickeln und zu testen.
Beim Projekt geht es darum die Integration von Bürgermedien in die tägliche Jugendarbeit zu fördern und zur Befähigung von Jugendlichen mit weniger Möglichkeiten zur digitalen Bürgerbeteiligung beizutragen. Zusammen mit unseren Partnern Team4Excelence (Rumänien), CEMU (Spanien), ICRP (Ungarn) und dem AKO aus Münster sind wir bereits seit Mai 2021 auf dem gemeinsamen Weg.
In Constanta wurde der aktuelle Stand des Projektes besprochen und geschaut welche Arbeitspakete noch bis zum Ende des Projektes im September zu erledigen sind.
Aktuell wird viel an der Lernplattform zur Medienkompetenzförderung gearbeitet, die im Moment als offene Beta unter diesem Link zur ersten Nutzung (aktuell noch in Englisch) bereit steht. Wer möchte kann den Kurs bereits nutzen.
Außerdem wird in den kommenden Tagen die erste Ausgabe des gemeinsamen, multimedialen Magazins veröffentlicht werden, das sich mit vielen Themen rund um Medien, Medienkompetenz und Bürgerschaftliches Engagement in allen 4 Partnerländern befasst.
Außerdem wurde während des Meetings auch der Termin für das finale Projekttreffen in Bielefeld abgesprochen welches im August dazu dient die Arbeiten zum Abschluss zu bringen und Perspektiven für zukünftige Kooperationen zu entwickeln.
Es ist und bleibt spannend!
Vertreter*innen der Partnerorganisationen aus Spanien, Ungarn, Rumänien und Deutschland planten die letzten gemeinsamen Schritte. Die Rumänischen Kolleg*innen waren dabei online zugeschaltet.
Die Projektergebnisse sind bereits größtenteils fertiggestellt und werden noch in die Landessprachen übersetzt.
Das erste Projektergebnis waren eTutorials. Die Erklärfilme zeigen cross-mediale Möglichkeiten und Gefahren auf und dienen zur Unterstützung der Bildungsaktivitäten von Jugendbetreuern.
Den zweite Teil der Projektergebnisse stellt eine Lernplattform mit Zertifizierung dar. Hierbei handelt es sich um eine Online-Plattform, die JugendbetreuernWissen, Ideen und Material zu Medien-kompetenz, -erziehung und -orientierung bietet, mit einem Schwerpunkt auf Bürgermedien Tools.
Der dritte Teil der Projektergebisse sind zwei pädagogische Bürgermedien-Magazine mit einem Guide zum selber produzieren für die Jugendeinrichtungen. Das multimediales Online-Magazin, welches von jungen Menschen für junge Menschen erstellt wird dient dazu, junge Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund zu Themen der digitalen und aktiven Bürgerschaft miteinander zu verbinden und zur Medienkommunikation zu animieren.
Das Projekt befindet sich auf der Zielgraden, nur noch bis Ende September läuft die “heiße Phase” des Projektes mit lokalen Workshops und Multiplikatoren-Informationsveranstaltungen.
Die Projektergebnisse werden auf der Projektwebseite hier dargestellt.